Antrag / Anfrage / Rede
Anfrage zur Stadtentwicklung
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Netzer
In den vergangen drei Jahren wurden immer wieder durch verschiedene Gutachter aber auch in diversen Sitzungen Vorschläge zur Innenstadtentwicklung gemacht.
1. Mit der Vorstellung des Einzelhandelskonzeptes der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH im Stadtrat im Juli 2009 wurden diverse Vorschläge unterbreitet. Unter anderem wurde vorgeschlagen das Fußgängerleitsystem mit verschiedenen Rundgängen unterschiedlicher Dauer neu zu gestalten. In einem Schreiben vom 09.12.2011 teilten Sie mir dazu mit: „ Das Thema Ausschilderungen für Stadtrundgänge in unterschiedlicher Zeitdauer wurde im Arbeitskreis Tourismus behandelt, derzeit liegt jedoch noch kein Ergebnis vor. Das Thema bleibt weiterhin auf der Tagesordnung des Arbeitskreises und wird auch in künftigen Sitzungen behandelt.“
Ich bitte um Auskunft zu welchem Ergebnis der Arbeitskreis zwischenzeitlich gekommen ist und ob überhaupt Interesse daran besteht diesen Vorschlag umzusetzen? Es sind immerhin schon fast drei Jahre vergangen seit dieser Vorschlag unterbreitet worden ist.
2. Dem Werkausschuss wurde in dessen Sitzung am 19.03.2012 über die positive Entwicklung der Besucherzahlen berichtet. Nicht alle Gäste haben/nehmen sich die Zeit für eine Stadtführung. Allein dieses wäre Grund genug den unter o.a. Ziffer 1 gemachten Vorschlag umzusetzen.
Weiterhin sind In vielen Städten an markanten Bauten/Denkmäler kleine Informationstafeln angebracht, die in Kurzform über die Geschichte des jeweiligen Objektes berichten.
Ich rege an, solche Informationstafeln zumindest an der Basilika St. Lorenz, der Residenz und an der St. Mang Kirche aufzustellen.
3. Dem Stadtrat wurde in dessen Sitzung im Februar 2010 das integrierte städtebauliche Gesamtkonzept vorgestellt. Unter anderem wurde darin vorgeschlagen die Altstadteinfahrt Nord neu zu gestalten. Der Tunnel und der Kreisverkehr sollten zu einer neuen Kreisverkehrslösung zusammengefasst werden, die Zufahrt zum Parkhaus Kaufhof sollte umgebaut werden, die Heidengässele sollte umgebaut und neu umgestaltet werden, für die Brandstatt war eine Sonderbeleuchtung und die Brandbox vorgeschlagen, die Kronenstraße sollte ab Pfeilergraben zum verkehrsberuhigten Geschäftsbereich Tempo 20 umgebaut werden. Hier wurden lediglich Tempo 20 Schilder angebracht.
Ich bitte um Auskunft wann diese Vorschläge aufgegriffen und umgesetzt werden?
4. Ein weiteres Thema ist die Energiewende. Wir wissen, dass diese u.a. nur mit einem Mix aus Wasser, Wind und Sonne zu verwirklichen ist. Die Sonne ist gerade bei uns im Allgäu eine überaus gute und sichere Quelle für die Energiegewinnung. Die Allgäuer Zeitung hat in ihrer Ausgabe vom 14.03.2012 berichtet, dass die Stadt unabhängig von der künftigen Solarförderung auf der Suche nach weiteren geeigneten Dächern ist und das Allgäuer Überlandwerk derzeit ein Konzept für öffentliche Gebäude erstellt.
Um Besitzern von Privathäusern bezüglich der Nutzung von Solarenergie eine Hilfestellung zu geben, schlage ich das Erstellen eines Solarkatasters für die Stadt Kempten vor.
Solarkastaster sind Landkarten die Bauherren zeigen, wie gut sich ihre Dachflächen für die Installation von Fotovoltaikanlagen oder Solarthermie eignen.
In einer Kartendarstellung des Solarkatasters wird das Solarenergiepotenzial der Dachflächen dargestellt. Anhand der Einfärbung der Dachfläche ist die Eignung für Solaranlagen erkennbar. Für jede Dachfläche kann angegeben werden:
• Eignung für Photovoltaik- und Solarthermieanlagen
• auf wie viel Quadratmetern Solarstrommodule oder solarthermische Kollektoren effizient installiert werden können
• mit welchem Stromertrag zu rechnen ist
• optimale Modulfläche in Quadratmetern
• Anlagenleistung und -ertrag pro Jahr
• CO2-Einsparung pro Jahr
• individuelle Kosten-, Finanzierungs- und Ertragsberechnung
• ob kristalline oder Dünnschichtmodule besser geeignet sind.
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Hitscherich